Andreas Härtling
Orlando, Florida
Hallo, mein Name ist Andreas und seit dem Fall Semester 2008 bin ich Student an der University of Central Florida.
Natürlich fragen viele, wie das zustande kommt, als Deutscher in Florida zu studieren und vor allem wie man die unglaublich hohen Studiengebühren bezahlen kann. In meinem Fall war das so, dass ich unbedingt Sport und Studium verbinden wollte, was in Deutschland ab einem gewissen Level unmöglich ist. Hier in den Vereinigten Staaten hingegen ist das ganz normal. Sportler werden gefördert wie sonst nirgendwo auf der Welt. Da ich in Deutschland bereits in der Brandenburgliga gespielt hatte und nach 13 Jahren sicherlich auch einiges vorweisen konnte, bewarb ich mich kurzerhand um ein Sportstipendium in Amerika.
Ich setzte mich mit VolleyUSA in Verbindung, nachdem ich aus der Zeitung erfahren hatte, dass Sandra eine Agentur eröffnet hat, nachdem sie selber über ein Stipendium auf Hawaii studiert und dementsprechend eigene Erfahrungen gemacht hat. Zudem ist sie auch noch jung, so dass sie wusste, was mich interessiert und was man so wissen muss.
Nachdem wir ein Onlineprofil erstellt hatten und ich diverse Aufnahmetests gemacht hatte, konnte ich zwischen vier verschiedenen Unis wählen, alle aus anderen Teilen der USA.
Ich entschied mich für UCF, da diese zum einen eine sehr junge und internationale Universität ist und zum anderen eines der besten Colleges für meinen Studiengang in ganz Amerika ist. Die Coaches erschienen mir sehr nett und ehrgeizig, und auch das Studentenleben und die Stadt Orlando hatten es mir angetan. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten hier und man lernt unglaublich viele Menschen von überall auf der Welt kennen.
Die größte Frage war natürlich wie es schulisch aussehen würde, aber schnell wurde klar, dass hier mit Hilfe der Coaches dafür gesorgt wird, dass die Athleten auch akademisch auf einem Top-Level sind. Nach meinen ersten beiden Semestern bin ich also nicht nur sportlich, sondern auch schulisch weitergekommen. Ich erhielt jeweils Auszeichnungen von unserem Athletic Department und auch von meiner Fakultät. Diese Angst kann ich euch also nehmen, denn sprachlich und akademisch wird euch hier viel geholfen und sehr schnell werdet ihr merken, dass ihr große Fortschritte macht.
In meiner ersten Saison reisten wir außerdem zu Spielen und Turnieren überall in Amerika, was natürlich auch sehr interessant ist, wenn man das Land nicht kennt und so ein bisschen rumkommt.
Natürlich müssen die Athleten aber auch Opfer bringen. Training inklusive Physiotherapie, Fitness, Krafttraining nehmen bei uns pro Tag circa 5 Stunden in Anspruch und später sind Hausaufgabenstunden angesetzt, um sicherzustellen, dass man es sich leisten kann auch mal eine Vorlesung zu verpassen, wenn man zu einem Auswärtsspiel fliegt. Man hat also einen sehr straffen Terminplan, aber das ist es wirklich wert.
Vor zwei Tagen bin ich wieder in den USA angekommen, und während ich das hier schreibe, liege ich in meinem Studentenwohnheim im Bett und bereite mich vor, morgen in mein drittes Semester als Hotelmanagement-Student zu gehen.