Ein „Full-Scholarship” (Voll-Stipendium) deckt die meisten Kosten in den USA, wie Studiengebühren, Bücher, Unterkunft und Verpflegung, Trainingsausstattung sowie Reisekosten, Hotelübernachtungen und Verpflegung bei Auswärtsspielen. Der durchschnittliche Wert liegt zwischen 20.000 und 68.000 US Dollar PRO JAHR und wird in der Regel verlängert, bis du deinen Bachelorabschluss absolviert hast. In manchen Fällen werden die Kosten für den Master ebenfalls übernommen.

Bei Teil-Stipendien kann es sein, dass man Teile der Studiengebühren, wie z. B. Kosten für Unterkunft oder Verpflegung und/oder Bücher selbst bezahlen muss. Dies hängt vom Budget und dem Recruitingbedarf der Universität ab. Dir wird ein bestimmter Prozentsatz des Betrags eines Vollstipendiums zuerkannt.

Während die Chancen auf ein Voll-Stipendium im weiblichen Bereich sehr gut sind, werden für Männer ausschließlich Teil-Stipendien vergeben.

Die Kanadische CIS-Liga vergibt Teilstipendien an männliche und weibliche Spieler. Die Studiengebühren sind größtenteils gedeckt, aber die Studenten sind für ihre Unterkunft und Verpflegung selbst verantwortlich.

Ein Sport-Stipendium ist zunächst für ein Jahr gültig, wird aber normalerweise bis zum Studienabschluss verlängert, es sei denn du brichst eine Regel oder Vorschrift. Jeder Athlet darf maximal vier Jahre lang für ein College spielen. Solltest du nach vier Jahren aus bestimmten Gründen noch nicht mit deinem Studium fertig sein, werden die Studienkosten eventuell auch für das fünfte Jahr übernommen.

Diverse professionelle Physiotherapeuten stehen rund um die Uhr zur Verfügung, um dich im Falle einer Verletzung zu unterstützen. Du wirst dein Stipendium nicht verlieren, wenn du dich verletzt, aber die Chance, dass dein Stipendium für das nächste Jahr verlängert wird, kann geringer sein, falls die Verletzung schwerwiegend ist.

Im Vergleich zu Europa ist die Volleyball-Saison am US-College sehr kurz und intensiv. Die Saison der Damen findet grundsätzlich immer im Herbstsemester (August bis Dezember) statt, die Saison der Herren im Frühjahrssemester (Januar bis Mai).

Beispiel Saison der Damen:

  • Du fliegst Anfang August in die USA, um mit deinem Team die Pre-Season (Vorbereitungsphase) zu beginnen. Die Pre-Season dauert meistens zwei bis drei Wochen und ist nahezu immer die anstrengendste Trainingsphase, da man im Durchschnitt zweimal am Tag jeweils ca. drei Stunden lang trainiert. Meistens hat man morgens Konditions- und Krafttraining und abends Volleyballtraining. Das geht natürlich an die Substanz – besonders wenn man diesen Umfang und Intensität an Training nicht gewohnt ist. Da hilft nur eines: Augen zu und durch! Wenn man die Pre-Season überstanden hat, wird’s etwas lockerer! Da das Uni-Semester erst im September beginnt, kannst du dich also in deiner Pre-Season völlig auf das Training konzentrieren und dir deinen Stundenplan an der Uni in Ruhe zusammenstellen. Normalerweise triffst du dich mit einem Studienberater, der dir beim Einschreiben für die Kurse hilft, so dass sich die Volleyballtermine mit dem Studium vereinbaren lassen.
  • Im September, Oktober, November und Dezember besuchst du die Vorlesungen und trainierst meistens ein- bis zweimal am Tag. In diesem Zeitraum spielt man durchschnittlich zwischen 32 und 40 Spiele (Turniere in der Pre-Season und zwei Spiele am Wochenende während der regulären Saison). Oft finden diese auch in weiter entfernten Bundesstaaten der USA statt. (Die Colleges übernehmen alle Kosten, die bei Wettkämpfen anfallen, wie z.B. Flüge, Hotelübernachtungen und Verpflegung.) In den ersten beiden Dezemberwochen werden die Playoffs gespielt. Der Gewinner der regionalen Meisterschaft qualifiziert sich für die nationalen Meisterschaften, bei der die besten Teams der ganzen USA gegeneinander antreten.
  • Von Mitte Dezember bis Mitte Januar ist Uni- und Trainingspause. Viele Spielerinnen nutzen diese Zeit, um über Weihnachten nach Hause zu fliegen.
  • Das Frühjahrssemester – und damit die Off-Season – beginnt Mitte Januar. Die Zeit von Mitte Januar bis Mitte April wird meist für individuelles Kraft- und Konditionstraining genutzt. Das Off-Season-Training ist nicht so fordernd und anstrengend wie in der Saison und du kannst dich dadurch mehr auf die Uni konzentrieren oder die Umgebung kennenlernen. Im Durchschnitt trainiert man dreimal pro Woche. Im März gibt es das sogenannte Spring Break – eine Woche Frühlingsferien – in der du meistens Uni- und trainingsfrei hast. Es kann aber auch sein, dass du an verschiedenen Spring-Tournaments (Frühjahrsturniere) mit deinem Team teilnimmst.
  • Von Mitte Mai bis Mitte August ist Summer Break (Sommerpause). Du kannst selbst entscheiden, was du in dieser Zeit machen möchtest. Viele Spielerinnen fliegen nach Hause. Manche Colleges/Unis bieten auch die Möglichkeit an, Sommer-Kurse zu belegen. Denk daran, dass manche Kurse komplett als Online-Kurse angeboten werden, so dass du die Möglichkeit hast, heimzufliegen und gleichzeitig an Kursen teilzunehmen (aber überprüfe das auf jeden Fall nochmal mit deinem Studienberater).

Umfang und Art der Trainings-Ausstattung hängt von dem jeweiligen College und Team ab.

Von einem durchschnittlichen Division 1 College-Team kann man folgende Grundausrüstung erwarten: zwei Paar Sportschuhe, Trainings-Shorts, Trainings-Shirts, Spiel-Trikots, Aufwärm-Sweater, einen Trainingsanzug, Knieschützer und eine Sporttasche. Teilweise bekommt man sogar Socken, einen Rucksack, ein Basecap und vieles andere. Das bedeutet, dass du kaum Trainingssachen mitzubringen brauchst. Die meisten Colleges bestehen sogar darauf, dass du ausschließlich in deren Ausrüstung trainierst – zum einen damit die Mannschaft einheitlich auftritt – zum anderen um noch mehr Werbung für die Uni zu machen.

Anders als in vielen anderen Ländern, in denen Sport wettkampfmäßig in Vereinen ausgeübt wird, findet er in den USA und Kanada hauptsächlich in den College-Ligen statt. Die zwei größten Ligen sind NCAA (National Collegiate Athletic Association) und NAIA (National Association of Intercollegiate Athletics). Beide sind auf vier Jahre Spieldauer ausgelegt.

Die NCAA unterscheidet zwischen Division 1,2 und 3 – dieser Unterschied basiert hauptsächlich auf der Größe der Ausbildungsstätte, der Anzahl der Stipendien, die vergeben werden, und weniger auf dem Spielniveau. Deswegen kann es große Unterschiede zwischen den besten und schlechtesten College-Teams in einer Division geben.

Während in der streng regulierten NCAA die größten und stärksten Teams spielen, die die meiste Medienaufmerksamkeit bekommen, ist die NAIA ebenso wettkampfstark, bietet aber weniger Sportarten und vergibt weniger Stipendien.

Eine weitere wichtige Liga ist die NJCAA (National Junior College Athletic Association), die Colleges mit einer zweijährigen Ausbildungszeit umfasst. Sie ist ideal für Spieler, die spät dran sind im Recruiting-Prozess, für Spieler, die nicht so gut in ihren Tests abgeschnitten haben und deshalb nicht die Voraussetzungen für die NCAA oder NAIA erfüllen, oder für Spieler, die sich nicht sicher sind, ob sie länger als ein Jahr in den USA bleiben möchten.

An einem “Junior College” zu beginnen, kann ein großer Vorteil für internationale Spieler sein, da der akademische und sportliche Druck im ersten Jahr noch nicht so groß ist. Deshalb hast du ein wenig mehr Zeit dich einzugewöhnen. Ähnlich wie die NCAA und NAIA, vergibt die NJCAA auch Stipendien und bietet eine Vielfalt an unterschiedlichen sportlichen Niveaus.

Nach zwei Jahren wechseln die Spieler normalerweise an eine Uni, die Mitglied in der NCAA oder NAIA ist. Die Credit Points, die du am Junior College gesammelt hast, werden dir für deinen Bachelor- oder Masterabschluss angerechnet.

Während es nur wenige Möglichkeiten für männliche Spieler in den USA gibt, eröffnet die Kanadische CIS Liga mehr Möglichkeiten. Für weibliche Spieler ist diese Liga jedoch nicht so attraktiv, da die CIS nur Teilstipendien vergibt.

Dies ist von der Liga und Hochschule abhängig, an der du studieren möchtest. Der TOEFL (Test für Englisch als Fremdsprache / ein international anerkannter Sprachtest) ist in fast allen Colleges und Ligen erforderlich. Eventuell musst du auch noch den SAT-Test oder ACT-Test absolvieren.

Das Eligibility Center (ehemals Clearinghouse/“Zulassungsstelle“) überprüft genau, ob du alle akademischen und athletischen Voraussetzungen der NCAA erfüllst. Nur wenn das Eligibility Center dir „grünes Licht” gibt, du also alle Voraussetzungen erfüllst, bekommst du eine Spielberechtigung. VolleyUSA unterstützt dich bei dem Anmeldeprozess. Die Anmeldung beim Eligibility Center ist nur notwendig, wenn du für die NCAA (Division 1 oder 2 ) spielen möchtest.

Da dein Volleyballstipendium unabhängig von der Wahl deines Studienfaches ist, kannst du dir jeden Bereich oder eine Kombination von Fächern aussuchen, die von der jeweiligen Uni angeboten werden.

In den USA gibt es keinen Numerus Clausus für die Studiengänge, sondern Testergebnisse als Voraussetzung. Der Umfang der verschiedenen Studienrichtungen und Fächer ist größer als in Europa – doch einige der Fächer werden nicht empfohlen, da die Struktur sich von der deines Herkunftslandes unterscheidet und der Abschluss deshalb nicht anerkannt wird.

Ja, oft ist es möglich, dass man einige Abitur-/Matura-Kurse anerkennen lassen kann, besonders, wenn man 12/13 Schuljahre absolviert hat. Solltest du schon einmal an einer Uni studiert haben, sind die Chancen, sich einige Kurse anrechnen zu lassen, auch relativ gut. Dadurch sparst du vielleicht sogar ein ganzes Semester am College.

Welche bzw. wie viele Kurse man letztendlich anrechnen lassen kann, hängt von dem jeweiligen College ab.

Wenn du eine anerkannte Uni in den USA oder Kanada besuchst, können die Credits, die du bekommst, an andere Unis außerhalb der USA oder Kanada übertragen werden. Trotzdem ist es wichtig zu bedenken, dass nicht alle Kurse für deinen Abschluss außerhalb der USA oder Kanada angerechnet werden. Normalerweise hat jede Uni ihre eigenen Voraussetzungen, die man erfüllen muss. Zum Beispiel erwarten manche Unis für den gleichen Masterabschluss mehr Statistikkurse und Credit Points als andere. Deshalb solltest du möglichst in Kontakt mit dem Studienberater der Uni treten, an die du nach deiner Zeit in den USA/Kanada wechseln möchtest. Auf diese Weise weißt du, welche Voraussetzungen du erfüllen musst und kannst schon in den USA/Kanada Kurse belegen, die für deinen Bachelor/Master wichtig sind. Wahrscheinlich wirst du dich für ein zusätzliches Semester einschreiben müssen, um die fehlenden Credit Points aufzuholen.

Um die Qualitätsstandards für amerikanische Colleges und Universitäten sicher zu stellen und um sicher zu gehen, dass die Abschlüsse international anerkannt werden, werden diese Einrichtungen von 19 zugelassenen Akkreditierungsorganisationen bewertet und zugelassen. Die Studiengänge werden von einer der etwa 60 zugelassenen Akkreditierungsorganisationen zertifiziert. Diese Organisationen müssen vom United States Department of Education (USDE) oder CHEA (Counsel of Higher Education Accreditation) überprüft werden.

Unis können von regionalen oder nationalen Akkreditoren anerkannt werden. National anerkannte Unis sind meistens “for-profit” (privat betriebene, auf Gewinn ausgelegte Institutionen) während regional akkreditierte Unis “non-profit” sind. Sowohl nationale als auch regionale Akkreditoren verlangen von den Institutionen, dass sie sich einem ausführlichen Überprüfungsprozess und einer regelmäßigen Rezertifizierung unterziehen, um die Akkreditierung zu er- und behalten.

Normalerweise gelten Stipendien bis zum Abschluss des Bachelors. Solltest du aber nach 3 Jahren schon mit deinem Bachelor fertig sein (man hat teilweise die Möglichkeit im Winter- und Sommer-Semester auch Kurse zu belegen), kann es gut sein, dass deine Uni dir weiterhin deine Studiengebühren bezahlt. Solltest du bereits 4 Jahre gespielt haben, gibt es an manchen Hochschulen auch die Möglichkeit, noch ein Jahr als Graduate Assistant Coach das Team zu unterstützen und dadurch weiterhin die Studiengebühren erlassen zu bekommen.

Das kommt ganz auf das College an. In den meisten Fällen wohnst du zusammen mit anderen Athleten im so genannten „dorm” (Wohnheim) direkt auf dem Campus. Unter Umständen kann es aber auch sein, dass dir das College monatlich eine bestimmte Summe an Geld zur Verfügung stellt und du dir davon selbst ein Apartment bzw. eine WG suchen kannst. Sollte dies der Fall sein, stehen dir meistens die Trainer bei der Apartmentsuche zur Seite.

Während deinem ersten Jahr bist du nicht berechtigt, außerhalb des Colleges zu arbeiten. Es besteht jedoch die Möglichkeit, bis zu 20 Stunden in der Woche auf dem Campus zu arbeiten. Innerhalb der Saison wirst du wegen Uni und Training allerdings kaum Zeit für einen Nebenjob haben. Es wird auch nicht unbedingt nötig sein, nebenbei zu arbeiten, da so gut wie alle Kosten gedeckt sind – es sei denn, du willst dein Taschengeld ein wenig aufbessern.

Bei weiteren Fragen kannst du Sandra Brunke gern direkt unter info@volleyusa.com kontaktieren.

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